VESPA ist die Antwort -
Wen interessiert es, wie die Frage war?!
Wir haben für Euch die weltweit umfangreichste FAQ-Sammlung zu den Motorrollern von Vespa, Piaggio & Aprilia zusammengestellt. Die italienischen Kult-Motorroller üben für viele Menschen und auch für uns eine Faszination aus. Diese Faszination möchten wir gern mit Euch teilen.
Lasst uns gerne ein ❤️ da, wenn Euch die Antwort gefällt oder weiterhilft. Grazie mille!
Trivia
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Der Kaffee/Espresso bei euch ist so lecker. Welche Sorte ist das?
Wir bieten unseren Kunden bei einem Besuch in unserem Vespa Store ausschließlich original italienischen "Barista Borbone" Espresso an. Gerne stellen wir Euch einen Kontakt zu unserer Bezugsquelle her, sprecht uns einfach an.
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Warum heißt die Vespa "Vespa"?
vespa /'vɛspa/ SUBSTANTIV FEMININUM (la) [lat. vespa] -> Wespe SUBSTANTIV FEMININUM (die)
"Sembra una vespa" – "Das sieht ja aus wie eine Wespe" soll Enrico Piaggio spontan gerufen haben, als er die Silhouette des vom Ingenieur Corradino D’Ascanio ((* 1. Februar 1891 in Popoli; † 6. August 1981 in Pisa) konstruierten Motorrollers sah. Ob diese überlieferte Geschichte stimmt ist nicht eindeutig belegt. Die schmale Taille und ihr Hinterteil mit den ausladenden Seitenbacken erinnerten insbesondere in der Ansicht von oben an eine Wespe und brachten dem Prototypen MP6 und dem späteren Serienmodell V.98 jedenfalls den Namen "Vespa" ein.
1944, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs gab Enrico Piaggio ein Fahrzeug in Auftrag, das es jedem Menschen möglich machen soll, sich unabhängig fortzubewegen.
Kriegsbedingt sind Ressourcen rar, als Teil der italienischen Kriegsindustrie sind weite Teile der Fertigungshallen in Pontedera von den Alliierten zerstört worden, ein Großteil der ehemals mehr als 12000 starken Belegschaft musste entlassen werden, die verbliebenen rund 90 Personen produzierten nach Kriegsende in Folge eines Verbots der Tätigkeit im Rüstungssektor durch die Alliierten Töpfe und Bratpfannen. Enrico Piaggio sucht nach neuen Geschäftsideen und findet diese: "Ich möchte Italien auf zwei Räder stellen, aber ich will kein weiteres Motorrad."
Ingenieur Renzo Spolti entwirft einen Motorroller mit tragendem Rahmen, den MP – Moto Piaggio. Die beiden Versionen MP1 und MP5 erhalten den Spitznamen Paperino – der italienische Name für Donald Duck. Der Prototyp MP1 bestand aus Metallresten, Schubkarren-Rädern und einem kleinen Zweitakt-Einzylindermotor, der in Militärflugzeugen als Anlasser verwendet wurde.
Von den Ergebnissen nicht wirklich davon überzeugt, bittet Enrico Piaggio seinen Luftfahrtingenieur Corradino d'Ascianio 1945 das Design zu überarbeiten. So entsteht im selben Jahr der Prototyp MP6, der sich durch zahlreiche innovative Ideen aus der Luftfahrt auszeichnet.
A'Ascanio interessierten Motorräder weder beruflich noch privat. Daher beginnt er mit einem neuartigen Ansatz: Er stellt sich einen sitzenden Menschen vor und konstruiert das Fahrzeug um den "Piloten" herum. Eine selbsttragende Stahlblechkarossiere, das Hinterrad direkt am Motor ohne offenliegende Kette ermöglicht einen tiefem Durchstieg, der gleichzeitig viel Platz für die Füße des Fahrers, Gepäck und das Fußpedal der Hinterradbremse bot. Alle anderen Bedienelemente wie Kupplung, Schaltung, Vorderradbremse und Beleuchtung waren auf dem Lenker cockpitartig angeordnet. Das breite Beinschild schützte vor Regen und Schmutz. Eine einseitige Vorderradschwinge die ähnlich auch im Flugzeugbau Verwendung fand und die einen einfachen Reifenwechsel ermöglicht. Bei den ersten Vespa-Modellen waren Vorder- und Hinterrad aufgrund gleicher Größe austauschbar. Verkleidet wurde all dies mit geschwungenen Blechen, man könnte denken, dies spiegelte die Eleganz Italiens der 1940er Jahre wieder. Tatsächlich entsprach die von Corradino D'Ascanio gewählte Formensprache eher den amerikanischen Flugzeugdesigns der damaligen Zeit.
Am 23.04.1946 meldet Enrico Piaggio die Vespa zum Patent, bereits 1947 wurde das Design der Vespa zum US-Patent angemeldet,
Es beginnt die Produktion des Zweirads, das in die Geschichte eingehen wird: die Vespa ging unter dem Namen "Vespa V.98" mit einem vom Flugzeuganlasser abgeleiteten Einzylinder-2-Taktmotor mit 98ccm Hubraum in Serie. Bereits im April 1946 verlassen die ersten 15 Exemplare das Werk in Pontedera. Der Erfolg der Vespa war beeindruckend. Bis Ende 1949 wurden bereits mehr als 35.000 Exemplare produziert.
Eine Ikone wurde geboren, der Rest ist Geschichte.
Weiterführende Informationen:
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Was macht eine echte Vespa aus?
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Warum ist die Vespa Kult?
Bereits kurz nach dem die Vespa 1946 auf den Markt kam wurde sie zu einer Ikone.
Entwickelt als günstiges Transportmittel um die steigenden Mobilitätsanforderungen zu erfüllen entwickelte sich die Vespa schnell zu einem Kult. Sie prägt Kunst und Kultur, Musik und Film, Mode und Lifestye ganzer Generationen seit mehr als 75 Jahren. Die Vespa trifft den Zeitgeist jeder Generation und ist Ihrer Zeit manchmal sogar ein Stück voraus.
Eine Timeline über die verschiedenen Jahrzehnte stellt Euch die Vespa im Wandel der Zeit vor:
1940er/1950er Jahre: Aufbruch in eine neue Welt der Mobilität
1960er Jahre: Mode in Bewegung
1970er Jahre: Mensch, Maschine und Umwelt in Harmonie
1980er Jahre: Die Freiheit, Ihren eigenen Weg zu gehen
1990er Jahre: Design voller Inspiration
2000er Jahre: Aufbruch in eine neue Welt der Mobilität
Auch heute, mehr als 75 Jahre nach Ihrer Erfindung, ist eine Vespa unverkennbar eine Vespa - runde, elegante Formen und eine schmale Taille. Das klassische Konzept mit selbsttragender Stahlblechkarossiere und gezogener Einarmschwinge vorne ist auch heute noch charakteristisch für eine Vespa.
Nur wenige Marken haben es geschafft für eine ganze Produktgruppe zu stehen (z.B. "Tempo") - Vespa ist nicht nur das Synonym für Motorroller: Vespa steht heute, wie kein anderes Zweirad, für günstige Mobilität, Lebensfreude, Leidenschaft, Freiheit und Spaß. Vespa ist ein Lebensgefühl / eine Lebenseinstellung.
Moderne Vespa-Motorroller sind, anderes als die Ur-Vespa, heute mit neuester Motorentechnologie, höchsten Sicherheitsstandards und tollen Komfortfunktionen ausgestattet.
Vespa verbindet jung und alt, begeistert queer durch alle Gesellschaftsschichten und zaubert uns allen ein Lächeln auf das Gesicht.
Einen tollen Artikel über den Mythos Vespa: Was den Kult-Roller aus Italien zum It-Piece macht hat der SWR veröffentlicht.
Viele unserer Kunden erzählen uns, warum die Vespa für sie Kult ist, welche Jugenderinnerungen, Momente und Erlebnisse sie mit der Vespa verbinden. Warum die Vespa für Dich Kult ist, weißt Du am besten selbst. Wir freuen uns Deine Geschichte zu hören!
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Wo werden Vespa produziert?
Jede Vespa für die Märte in Europa, Nordamerika und alle sonstigen westlichen Märkte wirdnauch heute noch in Pontedera in der italienischen Region Toskana, Provinz Pisa (Italien) produziert.
Darüber hinaus gibt es Produktionsstandorte in Vinh Phuc (Vietnam) für alle Märkte in der APAC-Region (Asia Pacific) sowie seit 2012 ein hochmodernes Werk in Baramati (Indien), das den indischen Markt beliefert.
Vespa ist Pontedera und Pontedera ist Vespa
Piaggio ist stolz auf ihren Ursprung in Pontedera. Messestände und Werbematerialien zieren die Koordinaten 43° 39' 45'' N 10° 37' 10'' E, die Dich direkt vor die Werkstore von Piaggio führen.
Mit knapp 30.000 Einwohnern ist Pontedera Hauptsitz und wichtigste Produktionsstätte von Piaggio. Pontedera wird damit zu der wichtigsten industriellen Zentren der Region.
Pontedera liegt an der Flußmündung des Era in den Arno, etwa auf halber Strecke zwischen Pisa und Empoli. Der Name der Stadt bedeutet "Brücke über den Fluss Era". Bis ins 20. Jahrhundert war Pontedera ein wichtiges landwirtschafliches Zentrum. Seitdem Bau der Piaggio-Werke in 1920er Jahren ist Pontedera industriell geprägt. Piaggio fertigte in Pontedera zunächst Motoren und Flugzeuge. Im Zweiten Weltkrieg wurde Pontedera wegen ihrer kriegswichtigen Industriebetriebe stark bombardiert und beschädigt, das Piaggio-Werk wurde fast vollständig zerstört.
Gerade in den Anfangsjahren der Vespa wurde diese auch in anderen Ländern in Lizenz gefertigt.
Land Produzent Ort Zeitraum Deutschland
Hoffmann-Werke
Lintorf bei Düsseldorf
1950 - 1954
Messerschmitt GmbH
Regensburg bzw. Augsburg
1955 - 1957
Vespa GmbH
Augsburg
1958 - 1963
Frankreich
Ateliers de Construction de Motocycles et Accessoires (A.C.M.A.)
Fourchambault
1950 - 1962
Spanien
Motovespa S.A.
Madrid
1952 - 2003
Belgien
Motor Industries S.A. (M.I.S.A.)
Brüssel
1955 - 1962
England
Douglas Vespa
Bristol
1951 - 1965
USA
Sears, Roebuck & Co.
Chicago
1952 - 1967
Brasilien
Panauto
Stanta Cruz bzw. Rio de Janeiro
1958 - 1964
Barra Forte Ind. e Comércio Ltda.
Manaus
1974 - 1983
Motovespa
Manaus
1985 - 1990
Indien
Bajaj Auto Ltd.
Pune
1960 - 2009
Lohia Machines Ltd. (LML)*
Kanpur
1983 - heute
Andhra Pradesh Scooters Ltd. (AP Scooters)
Hyderabad
1980er bis 1990er Jahre
Maharashtra Scooters Ltd.
Pune
1975 - 2003
Pakistan
Khawaja Autocars Ltd.
1956 - ?
Indonesien
Dan Motor
Jakarta
1976 - 2006
Taiwan
Taiwan Vespa Co. Ltd
1965
PGO Scooters
1972 - 1982
Taiwan Golden Bee (TGB)
1978 - ?
Iran
Nirou Moharreke Industrial Co. (NMI)
Teheran
? - 2002
Russland Vyatka** Kirow 1955 - 1969 * Kooperation beendet, aktuell Fertigung ohne Lizenz
**Nachbau ohne Lizenz
Informationen zu den Lizenzbauten, angebotenen Modelle und Hintergründe findet ihr im Wiki des germanscooterforum.de
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Wie viele Vespa wurden bisher produziert?
Seit 1946 wurden mehr als 19 Millionen Vespa produziert (Stand 2021), davon alleine mehr als 1,8 Millionen Stück zwischen 2011 und 2021.
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Wie viele Vespa werden pro Jahr in Deutschland verkauft?
Bei den Leichtkraftrollern (50-125ccm) belegen die Modelle der Piaggio-Gruppe in der deutschen Zulassungsstatistik für das Jahr 2023 5 der ersten 6 Plätze:
Position Hersteller Modell Anzahl 1 Vespa GTS 125 5.976 2 Vespa PRIMAVERA 125 3.995 3 (...) (...) 2.630 4 Piaggio MEDLEY 125 1.777 5 Piaggio LIBERTY 125 1.080 6 Aprilia SR GT 125 1.030 Bei den Kraftrollern (> 125ccm Hubraum) liegt die Vespa GTS 300 auch im Jahr 2023 unangefochten auf dem absoluten Spitzenplatz:
Position Hersteller Modell Anzahl 1 Vespa GTS 300 6.688 2 (...) (...) 1.052 3 (...) (...) 683 4 (...) (...) 673 5 Piaggio MP3 300 623 6 Piaggio MP3 530 EXCLUSIVE 605 7 (...) (...) 593 8 Piaggio BEVERLY 400 587 Zahlen: Piaggio-Group
Aktuelle Zulassungsstatistiken für das jeweils laufende Jahr findet Ihr auf den Seiten des IVM (Industrieverband Motorrad e.V.).
Für Zulassungsfreie Fahrzeuge bis 50ccm Hubraum, mit Versicherungskennzeichen werden keine Zahlen veröffentlicht.
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Wie nennen sich Vespa-Fahrerinnen und -fahrer?
Vespisti (plural) = Gruppe aus / mehrere Vespafahrerinnen, Vespafahrer, Vespa-Fans (i Vespisti)
Vespista (singular) = die Vespafahrerin (una Vespista) bzw. der Vespafahrer (un Vespista)
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Welches Geschenk kann ich einer Vespa-Fahrerin bzw. einem -fahrer machen?
Wir bieten eine Auswahl von Vespa-Merchandise (Handschuhe, Basecaps, Mützen, Shirts, Sweater/Hoodies, Schlüsselanhänger, etc.) und Vespa Accessoires. Darüber hinaus gibt es im Handel weitere tolle Artikel mit Bezug zur Vespa z.B. Bücher.
Immer ein guter Tipp ist der Geschenkgutschein des Fulland Vespa Store!
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Welche ist die teuerste Vespa?
Die aktuell teuerste Vespa ist das diesjährige Sondermodell der Vespa 946.
Grundsätzlich sind alle Vespa äußerst wertstabil, begehrte Sammlermodelle können auch schon kurz nach dem offiziellen Verkaufsstart im Handel mehr kosten als die Unverbindliche Preisempfehlung. Zu diesen "Überfliegern" gehört z.B. die Vespa 946 als Sondermodell "Vespa 946 Dior", die in einem Sammlerzustand für etwa den 2,5 bis 3 fachen Neupreis gehandelt werden.
Modelle aus den Anfangsjahren, insbesondere limitierte Ausführungen und/oder seltene Farben erzielen heute im Gebrauchtmarkt Höchstpreise. Im Jahr 2017 wurde die älteste erhaltene Vespa aus dem Jahr 1946 mit den Nummer 1003 (und damit die dritte je gebaute Vespa der "Serie 0" versteigert (Bericht im Spiegel bzw. Catawiki Auktionsseite ). Erzielt wurde seinerzeit ein Höchstgebot von 182.000€, welches deutlich unterhalb der Schätzung von bis zu 325.000€ lag.
Einen Überblick über die Wertentwicklung klassischer Vespa bietet Classic Trader.
Um möglichen Enttäuschungen vorzubeugen: Aktuelle Modelle werden, wenn auch sehr wertstabil, vermutlich bis auf wenige Ausnahmen (z.B. limitierte Sondermodelle) keine solche Wertsteigerung haben (zumindest nicht in absehbarer Zeit). Darüber hinaus warnen wir vor Fallen beim Kauf gebrauchter klassischer Modelle:
Manipulationen, also Serienfahrzeuge werden in beliebte Sondermodelle transformiert
Blendern bei denen ein optisch schönes Fahrzeug präsentiert wird (wobei Schönheit im Auge des Betrachters liegt), aber häufig unter dem Lack ein Schrotthaufen steckt (Häufig Importe aus Asien)